Heute möchte ich mit euch den Geburtsbericht unserer Tochter teilen – eine zum Glück ganz natürliche Geburt – ohne PDA . Die Geschichte bis wir unser kleines Wunder und wundervollstes Geschenk in den Armen hielten. Auch wenn es schon mittlerweile 2 Jahre her ist, möchte ich das gerne im Blog festhalten. Es fühlt sich für mich nämlich immer noch an, als wäre es erst gestern gewesen…
Ein merkwürdiges Ziehen: Die Geburt fängt langsam an
Am 22.03.2019 bin ich plötzlich nachts aufgewacht, es war ungefähr kurz nach 3 Uhr. Ich fühlte ein Ziehen im Bauch, welches aber nicht kontinuierlich war. Ich dachte mir nichts dabei, weil es während meiner Schwangerschaft auch schon öfters vorgekommen ist, diese sog. „Übungswehen“. Außerdem war der eigentliche Entbindungstermin ja auch erst am 24.03.2019. „Neee, das kann nicht sein, dass die Geburt schon losgeht!“, dachte ich mir dabei.
Denn ich hatte oft gelesen, dass bei der ersten Geburt, die Kinder meistens erst nach dem errechneten Geburtstermin auf die Welt kommen. Ich vermutete, dass es bei mir bestimmt auch so sein wird, weswegen ich auch sofort wieder eingeschlafen bin. Doch ungefähr eine Stunde später wurde ich wieder wach und ich hatte immer noch dieses Ziehen im Bauch. Ich fragte mich was es sein könnte und ob es wohlmöglich doch schon ein Anzeichen für die Geburt ist? Ich konnte danach nicht mehr einschlafen und beobachtete dieses Ziehen genauer. Ich hatte zu dem Zeitpunkt eine App – einen sog. „Wehenzähler“. Damit kann man überprüfen, wie lange eine Wehe anhält und wie oft eine Wehe vorkommt. Ich fing an die App zu benutzen und untersuchte dieses merkwürdige Ziehen genauer.
Wehen oder doch keine Wehen?
Ich war mir ziemlich unsicher, ob es doch schon wirklich Wehen sind? Denn ich spürte keinerlei Schmerzen dabei, es war lediglich dieses Ziehen im Bauch, das immer wieder verschwand und plötzlich wieder auftauchte. Es war mittlerweile schon fast 6 Uhr morgens. An Schlaf war natürlich nicht mehr zu Denken, also aßen wir in Ruhe unser Frühstück.
Dann irgendwann um 7 Uhr aber bemerkte ich, dass sich der Schleimpfropf gelöst hatte – jetzt war mir alles klar und ich war mir ziemlich sicher! Heute wird unsere Tochter auf die Welt kommen! Wir nahmen die Kliniktasche in die Hand und fuhren gleich los ins Krankenhaus.
Während der Autofahrt musste ich tatsächlich schon ein wenig Atemübungen machen. Die Wehen taten etwas mehr weh, aber es war für mich immer noch alles auszuhalten. Ich hatte mir das alles wirklich schlimmer vorgestellt mit den Schmerzen und war noch ganz entspannt dabei.
Es geht los! Geburt schon ganz nah
Im Kreißsaal angekommen wurde ich sofort untersucht. Die Hebamme war total erstaunt. Der Muttermund war schon 9 cm geöffnet! Wir waren bereits in der „Eröffnungsphase“, dass bedeutet die Geburt kann jederzeit richtig losgehen. Ich war genauso überrascht, wie die Hebamme. Das ganze Ziehen am Bauch hatte den Muttermund bereits soweit geöffnet! Es waren also doch schon richtige Wehen gewesen! Und ich muss wieder anmerken – die Schmerzen waren immer noch total erträglich für mich! Ich war sehr froh, denn ich bin eine ziemlich ängstliche Person und ich hatte große Angst vor der Geburt.
Mittlerweile hatte ich schon einen Krankenhauskittel an und wurde an das CTG angeschlossen, damit man die Wehen überwachen konnte. Die Wehen traten nun regelmäßiger, in kürzeren Abständen auf und waren deutlich stärker als vorher. Ich musste bei jeder Wehe weiterhin Atemübungen machen und ich hatte Schmerzen im unteren Bereich des Rückens. Du fragst dich wo mein Mann die ganze Zeit war? Er war ständig bei meiner Seite und hatte einen Massageball von der Hebamme bekommen, damit half er mir sehr bei meinen Rückenschmerzen. 😊
Willkommen kleine Maus!
Das Ganze ging bis ca. 13- 14 Uhr. Ich hatte diese nun schmerzhafteren Wehen und weiterhin diese Rückenschmerzen während einer Wehe. Ich musste ständig die Position auf dem Bett wechseln, um herauszufinden, wie es am Besten erträglich wäre. Ich hatte durch eine Infusion auch mittlerweile Schmerzmittel bekommen, aber diese waren nicht stark genug.
Die Geburt ging irgendwie nicht voran. Ich hatte zwar regelmäßige und kurze Wehen, aber sie waren nicht stark genug. Außerdem war meine Fruchtblase immer noch nicht geplatzt …
Zu dem Zeitpunkt kam dann eine etwas ältere Ärztin, um die Lage zu checken. Sie meinte, dass wir die Fruchtblase zum Platzen bringen müssen, dass es dadurch vorwärts geht. Dann kam die jüngere Ärztin und ließ die Fruchtblase manuell platzen. Ich hatte so Angst und hielt die ganze Zeit die Hand von meinem Mann.
Und jetzt ging es richtig los!! Die Presswehen hatten angefangen!! Jetzt musste ich bei jeder Wehe die kommt, jedes Mal kräftig pressen. Dann bei der nächsten Wehe half mir die ältere Ärztin und drückte auf meinen Bauch und schwuuups unsere Tochter war da! Nach so langer Zeit konnten wir sie endlich in den Armen halten. Das war so ein unbeschreibliches Gefühl und wir waren überglücklich. Unser kleines Wunder war endlich da!
Das Gefühl „Mutter zu sein“ bzw „Eltern zu sein“ kann man einfach nicht in Worte fassen. Es ist das schönste Geschenk in unserem Leben und wir sind so froh und dankbar Eltern von unserer kleinen Maus sein zu dürfen. Als frischgebackene Eltern und auch danach ist es nicht einfach, aber sobald sie einen anlächelt ist alles vergessen. Wir lieben dich so sehr kleine Maus ♥
Mein Fazit zur Geburt:
Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich eine ängstliche Person bin und klar hatte ich große Ängste vor der Geburt. Aber erfreulicherweise hatte ich in der Klinik die komplette Zeit über weder wirklich große Angst, noch Panik, denn ich fühlte mich dort einfach bestens versorgt und aufgehoben. Das half mir sehr, denn dadurch habe ich mich sehr sicher gefühlt. Einen sehr großen Beitrag hat natürlich auch mein Mann geleistet. Er war die ganze Zeit über für mich da, hielt meine Hand fest, gab mir Mut, Kraft und half mir die Schmerzen zu bewältigen. Ohne ihn hätte ich es nicht schaffen können, so wie es war. Er war so stark und diese Aura ging irgendwie an mich über. ♥
Auch habe ich die Geburt ohne PDA überstanden und klar hatte ich Schmerzen, aber wenn ich zurückblicke, dann habe ich mir das Ganze doch wirklich viel schlimmer vorgestellt. Außerdem war ich in keinem Geburtsvorbereitungskurs, um mich auf die Geburt vorzubereiten. Die Hebammen im Kreißsaal sind super nett und sagen einem alles was man machen muss, ohne das man dafür „Vorkenntnisse“ braucht.
An alle Future-Mamis und die, die es werden wollen: Ich möchte euch einfach Mut machen, dass es jeder schaffen kann und man keine Angst braucht! Klar läuft jede Geburt anders aus und vielleicht hatte ich auch einfach nur Glück, dass es bei mir so gut geklappt hat. Aber wichtig ist, glaubt an euch selbst – dann könnt ihr alles schaffen!
Und vertraut euerm Körper! Ihr wisst gar nicht, zu was unser Körper alles fähig ist und wie stark wir doch alle sein können, wenn wir mehr an unsere Strärken glauben. 😊
Möchtest du wissen, wie mein Mann und ich uns kennengelernt haben? Dann erfahre mehr über unsere Liebesgeschichte hier. ❤
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