Du hast noch nie in deinem Leben ein Onsen besucht und möchtest in deinem Japanurlaub unbedingt ein Onsen in Japan besuchen und fragst dich wie das überhaupt geht? Dann bist du hier genau richtig! Hier erfährst du alles rund um das Baden im Onsen.

Ein Onsen in Japan besuchen: Infos und Tipps
Als Onsen (温泉) werden in Japan die natürlichen heißen Quellen bezeichnet, die man überall in Japan finden kann. Die Onsen sind äußerst beliebt bei den Japanern und auch viele Touristen genießen den Besuch im heißen Thermalbad. Man kann sich wunderbar im heißen Wasser entspannen und die Welt um sich herum vergessen. Das mineralhaltige Bad bietet neben der entspannenden Wirkung auf Körper und Geist auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile.
Gerade weil es so ein besonderes Erlebnis ist, gehört ein Onsen-Besuch in Japan meiner Meinung nach definitiv zur Bucketlist dazu!
Doch wie besucht man überhaupt ein Onsen? Was gibt es als Anfänger zu beachten und welche Onsen sind die besten in Japan?
In diesem Beitrag erkläre ich dir alles über das Thema Onsen. Sei gespannt darauf und freue dich, wenn du in Japan bist und dein Onsen-Besuch bevor steht. Mit diesen Tipps und Tricks wird es ein unvergessliches Erlebnis werden! 🥰♨️
Inhaltsverzeichnis: Onsen besuchen in Japan
- Was ist ein Onsen?
- Wie erkenne ich ein Onsen?
- Wie verhalte ich mich im Onsen?
- Welche Arten von Onsen gibt es?
- Was kostet ein Onsen Besuch?
- Wie lange bleibt man in einem Onsen?
- Wo sind die schönsten Onsen in Japan?
- Tattoo-freundliche Onsen in Japan
- Familien Special: Onsen Besuch mit Kindern
1. Was ist ein Onsen?
Wie ich oben kurz erwähnt habe sind Onsen „natürliche heiße Quellen“. Sie entstehen durch vulkanische Aktivitäten, die durch Plattenbewegungen auf dem Pazifischen Feuerring, in der sich Japan befindet, ausgelöst werden. Dadurch wird heißes, mineralhaltiges Wasser an die Oberfläche freigesetzt – das typische Onsen.
2. Wie erkenne ich ein Onsen?
Ein Onsen kannst du ganz einfach durch die Kanji, also durch die Schriftzeichen erkennen. Normalerweise wird es so 温泉 geschrieben, aber auf Karten bzw. Schildern wird es oftmals als 湯 oder ゆ (yu steht für heißes Wasser) dargestellt.
Und ganz vielleicht begegnest du diesem Emoji =♨️;)
3. Wie verhalte ich mich im Onsen?
Hast du dich für ein Onsen entschieden bzw. deine Unterkunft bietet eines an, fragst du dich als nächstes bestimmt: „Wie verhalte ich mich, ohne etwas Falsches oder unpassendes zu machen?“
Damit du dich bestens im Onsen entspannen und dir darüber keine Gedanken machen musst, findest du hier die Schritt für Schritt Anletung:
Schritt 1
Noch bevor es mit dem Entspannen im Onsen los geht, ist es Zeit vorher die richtige Umkleidekabine zu finden. Die Onsen sind in Japan nämlich immer nach Geschlechtern getrennt. Die Umkleidebereiche für Männer und Frauen erkennst du normalerweise an den Vorhängen:
➡️ Blauer Vorhang mit diesem Kanji (Schriftzeichen) 男 ist für Männer.
➡️ Roter Vorhang mit diesem Kanji 女 ist das Onsen für Frauen.
Soweit alles klar? Das Bild unten zeigt dir nochmal, wie das ganze dann ausschaut:


Schritt 2
Sobald du den Raum hinter den Vorhang betreten hast, musst du deine Schuhe ausziehen und im dafür vorgesehenen Schuhregal verstauen. Danach geht es barfuß bzw. mit Socken weiter zum Bereich, wo du deine Kleidung ausziehst. Denn das Onsen wird komplett nackt betreten. Dafür stehen Regale, Körbe und oft Schließfächer zur Verfügung, in denen du deine Sachen während des Badens aufbewahrst. In diesem Raum findest du zusätzlich auch Waschbecken, Haartrockner oder Gesichtscreme.

Nachdem du deine komplette Kleidung, Wertsachen und die Badetücher verstaut hast, gehst du danach zur Eingangstür zum Onsen-Bereich. Hast du einen Schlüssel für das Schließfach, darfst du es auch mit ins Onsen nehmen (binde es am besten um dein Handgelenk).
Kleiner Hinweis:
Es gibt zwei Arten von Badetüchern für das Onsen:
- das kleine Badetuch darfst du mit ins Onsen nehmen. Dieses kannst du im Bad zum Waschen deines Körpers oder zum Bedecken verwenden, um ein wenig Privatsphäre zu haben.
- das große Badetuch lässt du in der Umkleidekabine liegen und benutzt es lediglich zum Abtrocknen nach dem Bad im Onsen.
Wenn du in einem Ryokan oder Hotel übernachtest, werden die Badetücher kostenlos im Zimmer bzw. im Onsen bereitgestellt.

Schritt 3
Bevor du dich im Onsen entspannen kannst, musst du deinen Körper und die Haare gründlich waschen. Dazu suchst du dir einen freien Platz und benutzt die Duschen, die reichlich vorhanden sind. Du kannst dich auch gemütlich auf den Hocker setzen und dich so abwaschen.
An jedem Platz stehen meistens folgende Pflegeprodukte zur Verfügung:
- Seife (jap.: Body Soap = ボディソープ)
- Shampoo (jap.: シャンプー)
- Spülung (jap.: Conditioner = コンディショナー)
- Gesichtspeeling (jap.: sengan-ryō = 洗顔料)
Nachdem du dich gewaschen hast, achte nochmal darauf, dass du dich gut abspülst damit keine Seifenrückstände ins Onsen-Wasser gelangen. Falls du lange Haare hast, ist es besser sie hochzustecken bzw. zu binden, sodass sie auch nicht ins Onsen gelangen.
Merke dir, dass das „sich waschen/ duschen“ nicht der eigentliche Grund ist ein Onsen zu besuchen. Der Onsen-Besuch dient lediglich der Entspannung – also ab ins Onsen und entspanne dich! 👍
Schritt 4
Im Onsen selbst gibt es auch nochmal „kleine Regeln“, die du besser beachten solltest. Außerdem habe ich noch nützliche Tipps für dich aufgelistet:
- Lasse das kleine Handtuch nicht ins Wasser fallen! Du kannst es z.B. auf deinen Kopf legen oder am Beckenrand vom Onsen.
- Nicht im Onsen „schwimmen“. Es ist kein Schwimmbad. 😉
- Verhalte dich ruhig und vermeide es laut zu reden.
- Tattoos müssen abgedeckt werden! Manche Onsen erlauben aber auch das nicht. Eine Liste mit Tattoo-freundlichen Onsen gibt es weiter unten.
- Achtung Rutschgefahr: Im Onsen und den Duschbereichen kann es rutschig sein!
- Achtung heiß! Das Wasser im Onsen hat durchschnittlich eine Temperatur von 41°C.
Kleiner Tipp:
Schaue doch in meinem Artikel DOs & DON’Ts in Japan nach, wenn du mehr zum Thema wissen möchtest.

Schritt 5
Hast du dich entpannt und möchtest das Onsen wieder verlassen? Dann gehe nochmal zu den Duschbereichen und spüle deinen Körper kurz ab. Mit dem kleinen Handtuch kannst du dich nochmal grob abtrocknen. Du kannst das nochmal abspülen auch komplett weglassen und dich direkt anziehen gehen. So bleiben die Mineralien vom Onsen länger an deinem Körper. 👍

4. Welche Arten von Onsen gibt es?
Innenbad
Die Innenbäder (jap.: uchiburo = 内風呂) sind die häufigste Onsen-Art. Sie reichen von traditionellen Holzbädern bis hin zu eleganten modernen Einrichtungen.
Außenbad
Viele Einrichtungen bieten auch ein oder mehrere Außenbäder (jap.: rotemburo = 露天風呂) an. Es ist ein tolles Erlebnis baden und gleichzeitig den Himmel betrachten zu können. Was als Außenbad gilt, ist jedoch sehr unterschiedlich. Im Extremfall sind die Bäder nämlich vollständig der Natur ausgesetzt und du musst eine lange Strecke wandern, bis du im Onsen bist.
Private Bäder
Private Bäder (jap.: kashikiriburo = 貸切風呂) bzw. „Familienbäder“ (jap.: kazokuburo = 家族風呂) sind ideal für Familien, Paare und für diejenigen, die sich in öffentlichen Bädern nicht ganz wohl fühlen.
Diese Art von Onsen findest du oft in Ryokan (traditionelles japanisches Hotel) und öffentlichen Onsen-Einrichtungen. Die privaten Bäder müssen vorher reserviert werden und die Nutzung kann gebührenpflichtig sein (etwa 2000–3000 Yen für etwa 40 Minuten). Einige Ryokan bieten aber private Onsen-Bäder für ihre Hotelgäste natürlich kostenfrei an.
Fußbad

Fußbäder (jap.: ashiyu = 足湯) sind flache Thermalbäder mit Bänken zum Fußbaden. Sie befinden sich häufig entlang der Straßen von Thermalquellenorten und können normalerweise kostenlos genutzt werden. Es gibt aber auch Einrichtungen, die sich für das Fußbad spezialisiert haben und die Benutzung gebührenpflichtig ist (bis zu 500 Yen).
Vor allem nach einer langen Wanderung tut ein Fußbad richtig gut. Probiere es auf jeden Fall aus!
Sand- und Schlammbäder
Als Alternative zum Baden im Onsen, hast du in Japan noch die Möglichkeit Sand- oder Schlammbäder auszuprobieren. Sandbäder (jap.: sunaburo = 砂風呂 ) sind besonders in Ibusuki und Beppu sehr bekannt. Da wirst du bis zum Hals in natürlich erhitztem Sand eingegraben (für etwa 10 – 20 Minuten). Anschließend wäscht man sich den Sand ab und besucht ein normales Onsen.
Ein Schlammbad (jap.: doroyu = 泥湯) wiederum ist seltener zu finden. Entweder ist das ganze Becken, in das man hineingeht, voller Schlamm oder es besteht aus Heißwasserbädern, bei denen Schlamm aus einem Trog bereitgestellt und auf die Haut aufgetragen wird. Zu den wenigen Orten, an denen Schlammbäder angeboten werden, zählen Kirishima, Beppu und Goshogake.
5. Was kostet ein Onsen Besuch?
Wenn du ein Ryokan mit Onsen gebucht hast, musst du nicht zusätzlich für den Besuch im Onsen bezahlen. Viele Ryokan öffnen ihre Bäder aber nicht nur für Übernachtungsgäste, sondern auch für Tagesgäste.
Tagesgäste zahlen für den Onsen-Besuch einen Eintrittspreis zwischen 500 und 2000 Yen.
6. Wie lange bleibt man in einem Onsen?
Die Dauer des Badens hängt von der Wassertemperatur ab, beträgt aber im Allgemeinen etwa 3-10 Minuten am Stück. Mit einer kurzen Pause dazwischen, kann man das Bad auch auf 15-20 Minuten verlängern. Achte einfach auf dein Bauchgefühl und genieße die Zeit im Onsen. 😊
Die Badehäufigkeit ist für jeden jedoch unterschiedlich, aber für einen Onsen Anfänger würde ich 1-2 Mal pro Tag empfehlen. Wenn man sich an Onsen gewöhnt hat, kann man es auch 2-3 Mal pro Tag genießen.
7. Wo sind die schönsten Onsen in Japan?
Tagesausflugsziele ab Tokyo:
Wochenendausflugsziele & Onsen Städte:
- Kurokawa Onsen, Kumamoto
- Kusatsu Onsen, Gunma
- Kinosaki Onsen, Hyogo
- Beppu Onsen, Oita
- Ginzan Onsen, Yamagata
- Nozawa Onsen, Nagano
8. Tattoo-freundliche Onsen in Japan
Falls du ein Tattoo hast (egal ob klein oder groß), ist es in Japan leider etwas schwierig ein geeignetes Onsen zu finden, wo du drin Baden darfst. Das Problem liegt darin, dass die Japaner Tätowierungen mit den Yakuza in Verbindung bringen. Die Yakuza ist so etwas wie die „japanische Mafia“ und deren Gangmitglieder haben vorallem großflächige Tätowierungen am ganzen Körper. Alle Arten von Tattoos in Japan werden deshalb mit dieser Gangsterbande assoziiert und gerade konservativ eingestellte Japaner dulden das überhaupt nicht.
Das ist jedoch kein Grund zur Sorge! Auch wenn du ein Tattoo hast, gibt es Möglichkeiten trotzdem ein Onsen in Japan besuchen zu können. Ich habe hier eine Liste mit tollen tattoo-freundlichen Onsen in ganz Japan für dich zusammengestellt:
- Kitahama Termas, Oita
- Yuya Ebisu, Oita
- Sansui Global Inn, Saga
- Dogo Onsen, Ehime
- Kinosaki Onsen, Hyogo
- Funaoka Onsen, Kyoto
- Tsubame Onsen, Niigata
- Hottarakashi no Onsen, Yamanashi
- Tenzan Tohji-Kyo, Hakone
- Uramigataki Onsen, Tokyo
- Sekizenkan Onsen, Gunma
- Ikaho Ishidan no Yu, Gunma
- Tsukiori Onsen Takimi no Yu, Ibaraki
- Yamato no Yu, Chiba
- Kagoiwa Onsen Ryokan, Tochigi
- Zao Onsen Dai Rotenburo, Yamagata
- Hoheikyo Onsen, Hokkaido
9. Familien Special: Onsen Besuch mit Kindern

Ich finde für Kinder ist ein Besuch im Onsen eine großartige Möglichkeit ihnen die japanische Kultur näherzubringen. Unsere Kinder freuten sich jeden Abend darauf nach dem Essen im Onsen baden zu dürfen.
Für Familien mit Kindern gibt es speziell, wie ich oben genannt habe, die privaten Bäder Kazokuburo (家族風呂), die eben von Familien sehr gerne genutzt werden. Falls euer Ryokan kein privates Onsen anbietet, kannst du auch die getrennten Bäder für Männer und Frauen benutzen. Dabei ist es egal, ob dein Sohn mit ins Frauenbad kommt, oder deine Tochter ins Onsen für die Männer. So lange sie Kinder sind, ist es völlig in Ordnung.
Nun möchte ich dir noch einige nützliche Tipps für eure Familienzeit im Onsen mitgeben:
- Erkläre deinen Kindern am besten vorher schon, dass alle im Onsen nackt sind. Auf andere Leute zeigen oder gar auslachen ist auch tabu. 😅
- Mache deine Kinder darauf aufmerksam, dass das Onsen-Wasser sehr heiß ist (ca. 40–42 °C). Daher ist es am besten, den Körper Stück für Stück an das heiße Wasser zu gewöhnen und langsam ins Bad hineinzugehen. Du kannst die Kinder auch zuerst auf deinem Schoß sitzen lassen und sie so an das Wasser gewöhnen.
- Leichtes Planschen und Unsinn von Kleinkindern wird zwar toleriert, aber sie sollten nicht herumrennen oder schreien, denn das ist nicht nur störend für andere Gäste, die sich dort entspannen möchten, sondern auch gefährlich – nasse Böden sind rutschig!
- Auch für Kinder gilt – ein Onsen ist kein Schwimmbad. Schwimmflügel und Co. sind nicht gestattet.
- Kleinkinder die noch Windeln tragen, sollten lieber kein Onsen betreten. Frage am besten vorher nach, ob euer Kind trotzdem ins Onsen darf.
- Nach dem Onsen reichlich trinken nicht vergessen! Durch die Hitze und den Dampf ist der Körper dehydriert, sodass die verlorene Flüssigkeit wieder ersetzt werden muss. Das gilt übrigens auch für die Erwachsenen. 😉
Hat dir mein Beitrag geholfen oder hast du noch Fragen über Onsen in Japan? Ich würde mich über einen Kommentar oder einen Erfanhrungsbericht von dir sehr freuen.
Außerdem wünsche ich dir ganz viel Spaß bei deinem Onsen Besuch in Japan!🧡

Hi, ich bin Aylin!
Ich bin Japan-Bloggerin aus Leidenschaft und lebe mit meiner Familie im aufregenden Yokohama. Ich liebe es durch Japan zu reisen und das Land zu erkunden. Komm mit und lass uns Japan gemeinsam entdecken!
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