Du wolltest schon immer in Japan leben und planst eine Auswanderung? Ich zeige dir, auf was du besonders achten solltest, beantworte dir alle wichtigen Fragen und schildere dir meine Erfahrungen über das Thema Auswandern nach Japan.
Das musst du für deine Auswanderung nach Japan wissen
In Japan zu leben und zu arbeiten, war schon lange ein Traum von mir und nun konnte ich ihn endlich erfüllen. Du hast denselben Traum wie ich? Dann bist du hier genau richtig!
Ich habe für dich ein paar wichtige Fragen beantwortet, die auch dir hoffentlich bei deiner Auswanderung oder Überlegung nach Japan auszuwandern weiterhelfen werden. Falls dir weitere Fragen einfallen, dann schreibe mir gerne in den Kommentaren. 👍
Inhaltsverzeichnis:
- Warum überhaupt nach Japan auswandern?
- Was muss man bei einer Auswanderung nach Japan vorbereiten?
- Braucht man Japanisch-Kenntnisse?
- Muss man bestimmte Impfungen haben?
- Welches Visum für Japan?
Warum überhaupt nach Japan auswandern?

Diese Frage ist eines der wichtigsten Fragen, die du dir mehrmals vor deiner Auswanderung bzw Überlegung nach Japan auszuwandern, stellen musst.
Was sind deine wirklichen Gründe nach Japan auszuwandern und was bewegt dich das zu tun? Sprechen diese Gründe deutlich für eine Auswanderung? Welche Vorteile und Nachteile ergeben sich bei der Auswanderung?
Mein Mann und ich haben gemeinsam mehrere Monate genau diese Fragen diskutiert und uns letztendlich gefragt: Wo wollen wir unser ganzes Leben verbringen? Und wo werden wir überhaupt glücklich?
Für jeden gibt es individuelle Gründe, warum man lieber in Japan leben möchte, als in der eigenen Heimat. Warum wir persönlich nach Japan auswandern, hat für uns jede Menge Gründe. Aber ich nenne dir drei davon, die bei unserer Entscheidung eine wichtige Rolle gespielt haben:
Japanisches Essen
Hier muss ich ganz einfach dazu sagen: Wir vermissen das japanische Essen!
Obwohl wir zuletzt nahe Düsseldorf gelebt haben und somit eigentlich die Gelegenheit dazu hatten oft richtig japanisch Essen zu gehen (in Düsseldorf ist die größte japanische Community), hat es für uns leider nicht ausgereicht. Wir haben gemerkt, dass wir zu viel Geld ausgeben! Auf das japanische Essen (dazu zählen auch Snacks, Zutaten und Süßigkeiten) wollen wir auf Dauer nicht verzichten, aber auch nicht zu viel Geld in Deutschland bezahlen…
Japanische Kultur im Alltag
Wir haben nach der Zeit gemerkt, dass wir die japanische Kultur immer mehr in unseren Alltag integrieren wollen, dazu zählen, wie ich oben schon genannt habe an erster Stelle das Essen, gefolgt von traditionellem, wie ins Onsen gehen oder Tempel und Schreinanlagen besuchen.
Mein Mann hat auch die Badewannen-Kultur in Japan vermisst. Klar gibt es auch Badewannen in Deutschland, aber wer schon einmal in Japan war weiß, wie sehr es sich mit der aus Deutschland unterscheidet.
Und wenn es um das Thema Servicekultur geht, dann liegt Japan ganz weit oben, denn der Kunde ist König!
Die vier Jahreszeiten
In Japan hat jede Jahreszeit eine große Bedeutung und die ist für die Japaner sehr wichtig. Für die meisten ist es schwierig, ohne die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter zu leben, da es für sie eine Gewohnheit ist und es bei den Japanern zur Kultur dazugehört.
Auch uns haben die Jahreszeiten tatsächlich dazu beeinflusst, nach Japan auszuwandern. Denn wir wollen im Frühling die Kirschblüten (sakura = 桜) anschauen und ein Picknick umgeben von den wunderschönen Kirschbäumen machen, im Sommer dann die funkelnden Feuerwerke (hanabi = 花火) bestaunen und dabei an den Imbissständen die „japanischen Street-Foods‟ schlemmern.
Im Herbst dann den Farbwechsel der Blätter, also den Herbstlaub (kouyou = 紅葉) betrachten und dabei leckere Kastanien essen und im Winter dann in Nagano Ski fahren gehen und die Winter Illuminationen der Stadt anschauen.
Was muss man bei einer Auswanderung nach Japan vorbereiten?
Man muss jede Menge vorbereiten! Ich erzähle dir, was wir vorbereitet haben und erledigen mussten. Unterteilt habe ich es in 3 und 6 Monate vor der Auswanderung:
Wichtiger Hinweis:
Da wir während der Corona-Zeit ausgewandert sind und es dadurch immer mal wieder zu Veränderungen kommt, was genau für Dokumente benötigt werden, bitte deswegen genau die aktuellsten Informationen beachten! (Stand: Juni 2022)
6-Monate vor der Auswanderung:
- Umzugsgutliste schreiben (Was nehmen wir mit? Was wird verkauft?)
- Umzugsfirma beauftragen (falls nötig: Seefracht/ Luftfracht)
- Ungebrauchbare Sachen verkaufen
- Check-ups beim Arzt erledigen
- CoE + Visum beantragen
- Reisepass/Ausweis erneuern (falls demnächst abläuft)
- wichtige Dokumente übersetzen lassen (optional)
3-Monate vor der Auswanderung:
- Restliche Sachen verkaufen
- Koffer/Kartons packen
- Alle möglichen Verträge/Versicherungen/Abos kündigen (Kündigungsfrist beachten!)
- Sich im Rathaus abmelden
- Impfungen auffrischen
- Flugtickets buchen
- Visum abholen
- Termin ausmachen für PCR-Test (Japan speziell)

Braucht man Japanisch-Kenntnisse?
Auf jeden Fall! Auch wenn es nur ein wenig ist, ist es besser als überhaupt nicht Japanisch sprechen zu können. Ich selbst bin auch nur ein Anfänger und kann mich grob verständigen und verstehe ein wenig, was die Leute sagen.
Aber ohne meinen Mann wäre ich ganz klar aufgeschmissen. Ich habe festgestellt, dass die Japaner ungerne Englisch sprechen möchten, auch wenn es eine große Stadt, wie Yokohama ist, in der wir jetzt leben. Deshalb unbedingt vorher Japanisch lernen, zumindest damit du dich grob verständigen kannst!
Und wenn du in Japan bist und einmal beispielsweise zum Amt musst, dann am besten mit einem japanischen Freund/ Bekannten zusammen gehen. Das hilft dir für den Anfang, bis du dich eingelebt und dein Japanisch verbessert hast.
Muss man bestimmte Impfungen haben?
Ich war beim Hausarzt und habe mich nochmal durchchecken lassen, vor meiner Auswanderung nach Japan. Mein Arzt hat sich natürlich auch meinen Impfpass angeschaut und er hat mir dann empfohlen sich zusätzlich gegen die Japanische Enzephalitis (JE) impfen zu lassen.
Ich habe auch meinen Mann gefragt und tatsächlich hatte er dieselbe Impfung auch schon mehrmals in Japan verabreicht bekommen.
Wenn man mehr als vier Wochen in Japan bzw. Südostasien ist, dann ist es auf jeden Fall sicherer, sich gegen die Japanische Enzephalitis impfen zu lassen.
Die Kosten für die Impfung musste ich übrigens privat bezahlen, da es meine Krankenkasse nicht übernommen hat.
Mehr dazu auch hier: RKI – Schutzimpfung gegen Japanische Enzephalitis
Welches Visum für Japan?
Du kannst als Tourist mit deinem deutschen, gültigen Reisepass maximal 90 Tage in Japan bleiben. Für einen längeren Aufenthalt brauchst du auf jeden Fall ein Visum.
Für eine Auswanderung nach Japan reichen dir das Studenten-, Praktikanten- oder Working Holiday Visum nicht aus, da diese befristet sind. Ich zeige dir trotzdem, welche fünf verschiedenen Visum-Arten es allgemein für Japan gibt:
Wichtiger Hinweis:
Nähere Infos zu den Visabestimmungen findest du auf der offiziellen Website der japanischen Botschaft in Deutschland und dem Auswärtigen Amt.
Arbeitsvisum
Das Arbeitsvisum erhälst du, wenn du einen Job in Japan gefunden hast und nachdem dein neuer Arbeitgeber für dich das CoE beantragt hat.
Das „Certificate of Eligibility‟ – kurz CoE gennant, ist ein Eignungszertifikat, das dein Arbeitgeber für dich, als Bürge in Japan bei der zuständigen Einbürgerungsbehörde beantragt. Erst wenn du das CoE hast, erhälst du auch das Arbeitsvisum.
Ehepartnervisum
Beim Ehepartnervisum gibt es zwei verschiedende Arten. Einmal das Ehegattenvisum und das Angehörigenvisum.
Das Ehegattenvisum erhält man, wenn der Ehepartner Japaner/in ist und man nach Japan einwandern möchte. Das Angehörigenvisum ist zu beantragen, wenn aus beruflichen Gründen man nach Japan auswandert bzw. nach Japan versetzt wird. Also wenn der Ehepartner einer Arbeit in Japan nachgeht bzw. nachgehen wird.
In beiden Fällen muss auch hier vorher das CoE beantragt werden, denn ohne dieses Zertifikat erhält man nicht das jeweilige Visum.
Studentenvisum
Wenn du als Student an einer japanischen Universität in Japan studieren willst, benötigst du das Studentenvisum und das CoE. Sobald du das CoE von der japanischen Universität bzw. deiner Heimatuniversität erhälst, kannst du hiermit dein Studentenvisum beantragen.
Working Holiday Visum
Dieses Visum ist ideal für Menschen zwischen 18 und 30 Jahren die Japan, im Rahmen eines längeren Ferienaufenthaltes, näher kennenlernen möchten.
Wichtig zu beachten ist, dass du mit diesem Visum nur einer geringen Erwerbstätigkeit nachgehen kannst, denn der Zweck eines Working Holidays ist nicht die Arbeit, sondern die japanische Kultur zu leben und zu verstehen, und die internationalen Beziehungen zwischen den Partnerländern zu fördern.
Praktikantenvisum
Dieses Visum erhält man, wenn man ein Praktikum in Japan absolvieren möchte. Dabei gibt es drei verschiedene Arten für ein Praktikantenvisum und für die letzten beiden benötigst du zusätzlich wieder das CoE:
- unbezahltes Praktikum für nicht länger als 90 Tage, kann man auch als Tourist einreisen
- unbezahltes Praktikum für länger als 90 Tage (Cultural Activity Visum)
- bezahltes Praktikum (Designated Activity Visum)
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