Fernbeziehung zwischen Deutschland & Japan | Liebesgeschichte (Teil 1)

Sobald mein Mann und ich neue Leute kennenlernen, sei es auch nur eine kurze Bekanntschaft, gibt es immer eine spezielle Frage, die so gut wie jeder an uns stellt: „Wie habt ihr euch denn überhaupt kennengelernt und ihr führt eine Fernbeziehung zwischen Deutschland und Japan?“ oder „Eine Türkin und ein Japaner!?

Fernbeziehung zwischen einer Türkin und einem Japaner

Ich möchte dir nun auch gerne die Geschichte erzählen, wie wir uns überhaupt kennengelernt haben und wie es zu unserer Fernbeziehung gekommen ist. Es ist eine lange und schöne Liebesgeschichte zugleich, mit vielen Schwierigkeiten, die wir überwunden haben und mit wundervollen Ereignissen, die uns näher zusammengeschweißt haben. Manchmal, wenn wir selber so über unsere Liebesgeschichte nachdenken, dann kommt uns oft der Gedanke: „Das könnte echt eine Geschichte, wie aus einem Film sein!‟

Meine Begeisterung für Japan und Japanischen Tandem-Partner in Deutschland finden

Wie die meisten „Japan-Begeisterten‟, die ich so kennengelernt habe, hat auch meine Liebe für Japan während meiner Teenagerzeit angefangen. Zuerst natürlich von Anime und Manga. Ich schaute mir jeden Tag Anime-Serien an und sammelte mehrere Manga-Bänder, bis mein Bücherregal überfüllt war. Mein Zimmer war übrigens genauso fast voll mit Postern und anderen Anime-Merchandise. Wenn ich so zurückblicke finde ich es schade, dass es zu dem Zeitpunkt damals noch keine Streaming-Anbieter, wie Netflix gab, dann wäre es viel einfacher gewesen, Anime zu schauen und up-to-date zu sein. 😄

Nach Anime/Manga, kam bei mir dann nach einer Weile auch die Lust die Japanische Sprache zu lernen, da mich die Schriftzeichen fasziniert haben. Also kaufte ich mir viele Japanisch Lehrbücher, schaute YouTube Videos oder hörte nur noch japanische Musik. Ich konnte zwar schon einfache Sätze bilden und wusste schon einiges an Vokabular, doch ich merkte schnell: „Ich will mehr!‟

Mir wurde schnell klar, dass ich mit Muttersprachlern sprechen und kommunizieren musste, um mein Wissen zu vertiefen und zu verbessern. Ich meldete mich auf einer Webseite an, auf der man mit Muttersprachlern aus der ganzen Welt in Kontakt treten kann. Quasi eine Webseite, um einen Tandem-Partner zu finden.

Ich hatte dort viele Japanische Freunde gefunden, mit denen ich fast jeden Tag gechattet habe. Irgendwann aber, im März 2015, hat mir dann mein Mann eine Nachricht geschrieben. Er hatte mir geschrieben, dass er in Türkei im Urlaub war, und sich dort türkische Gewürze gekauft hatte. Leider wusste er nicht genau, wofür und wie sie verwendet werden…

Also half ich ihm dabei und so kamen wir allmählich ins Gespräch und so fing tatsächlich alles an. Wir haben sehr viel geredet, geskyped und es einfach genossen, jeden Tag miteinander zu reden und zusammen zu lernen. Am Anfang waren wir jedoch nur Freunde mit gleichen Interessen und Hobbys.

Das erste Treffen während unserer Fernbeziehung

Nach fast täglichen Chats und Skype-Gesprächen, sagte er einmal zu mir, dass er mich gerne persönlich kennenlernen wollte. Ich war sehr froh darüber, denn ich wollte mit ihm endlich mal reden, ohne immer online sein zu müssen und vor dem Bildschirm zu sitzen.

Im Mai 2015 reiste er dann also nach Paris, um dort seine Freunde zu besuchen. Da das damals nicht so weit weg von meinem Wohnort war (mit dem Zug), beschloss er mich auch zu besuchen und persönlich kennenzulernen. Er war nur über das Wochenende in Deutschland, aber das war besser als sich überhaupt nicht zu treffen!

Ich war super aufgeregt an dem Tag und er natürlich auch! Wir hatten beide noch nie jemanden getroffen, den wir im Internet kennengelernt hatten. Natürlich ist hier Vorsicht geboten! Da wir täglich gechattet und per Videokonferenz gesprochen hatten, hatte ich überhaupt keine Zweifel und wir verabredeten uns im Hauptbahnhof.

Als wir uns das erste Mal trafen waren wir so schüchtern gewesen und es hat sich natürlich so anders angefühlt, als wenn man online kommuniziert. Aber wir hatten echt eine Menge Spaß zusammen, in der kurzen Zeit, die er hier war. Wir gingen Essen, schauten uns Sehenswürdigkeiten an, machten Fotos, redeten viel und irgendwie war alles so harmonisch zwischen uns. Das war wirklich eine tolle Zeit und wir beide waren so froh uns kennengelernt zu haben.

Dann an dem letzten Tag, wo er wieder zurück nach Paris fahren musste, wollte er mir unbedingt noch etwas wichtiges sagen, bevor er geht. Wir standen beide am Hauptbahnhof und ich war verwundert und gleichzeitig auch gespannt, was er mir so dringend sagen wollte… Er meinte, dass er eine schöne Zeit mit mir in Deutschland hatte und nur ungerne wieder zurück nach Paris fahren wollte. Und dann sagte er, dass sich Gefühle entwickelt hätten, und dass er mich ganz einfach mag und weiter kennenlernen wollte. Ich musste so schmunzeln…

Denn ich fühlte genauso wie er und ich war ganz einfach überrascht, dass er genau dasselbe wie ich dachte und fühlte… Wir gestanden beide unsere Liebe zueinander und somit fing alles an! Wir wussten, dass eine Fernbeziehung sehr hart ist, aber wir kämpften und wollten nicht, dass es ein Hindernis für uns wird.

Liebe auf Distanz – Anfang unserer Fernbeziehung zwischen Deutschland und Japan

Da war er wieder in Japan und ich in Deutschland. Im Sommer haben wir sieben Stunden Zeitunterschied und im Winter acht Stunden. Außerdem waren wir genau 12,471 km voneinander entfernt! So große Zahlen dazwischen, aber wir gaben nicht auf!

Eine Fernbeziehung ist hart und es gibt Tage, da kommt man wirklich an seine Grenzen. Manche Menschen sind nicht gemacht für Fernbeziehungen, denn dieses „nicht treffen‟ ist eben gar nicht so einfach… Aber wenn man sich wirklich so sehr liebt, dass man alles dafür tun würde, dann ist auch alles machbar!

Als es bei uns in Deutschland Zeit fürs Bett gehen war, habe ich für ihn in Japan immer eine Guten-Morgen-Nachricht geschrieben und er mir eine Gute-Nacht-Nachricht, und so ging es Tag für Tag weiter. Am Wochenende haben wir immer per Videokonferenz geredet, da wir beide unter der Woche gearbeitet haben und so, durch die Zeitverschiebung, dann keine Zeit dafür war in Ruhe zu skypen. Bei einer Fernbeziehung ist eben, der Kontakt „online‟ sehr wichtig.

Ich denke, ich werde in einem eigenen Blog-Artikel mehr über das Thema „Fernbeziehung‟ schreiben, da es so viel darüber zu berichten gibt und ich möchte euch detaillierter schreiben, wie wir es managt haben. 😊

Du hast noch nicht genug von unserer Geschichte?
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