Planst du einen Ausflug ab Tokio und weißt nicht wohin? Dann musst du unbedingt die historische Stadt Nikkō besuchen! Ich zeige die die besten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die deine Reise unvergesslich machen werden.
Reiseführer Nikkō: Was du sehen und erleben musst

Nur etwa zwei Stunden von Tokio entfernt liegt ein Ort, der japanische Geschichte und atemberaubende Natur auf einzigartige Weise vereint: Nikkō (日光). Die Stadt in der Präfektur Tochigi ist ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge, eignet sich aber auch hervorragend für einen mehrtägigen Aufenthalt. Ob du dir die vielen Schreine oder die zauberhaften Wasserfälle anschaust oder lieber wandern gehen möchtest – Nikkō verzaubert seine Besucher zu jeder Jahreszeit. Du solltest dir die Stadt also unbedingt auf die Liste deiner Japan Rundreise setzen.
In diesem Artikel möchte ich dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Nikkō vorstellen, wie du ab Tokio nach Nikkō gelangst und dir praktische Reisetipps geben. Außerdem zeige ich dir, warum Nikkō auf deiner Japanreise nicht fehlen darf. Also schauen wir uns die tolle Stadt gemeinsam einmal näher an! 🥰
Inhaltsverzeichnis: Nikkō Sehenswürdigkeiten & Anreise
- Tōshō-gū-Schrein – UNESCO-Weltkulturerbe und nationales Juwel
- Futarasan-Schrein
- Rinnō-ji Tempel mit goldener Buddha-Halle
- Shinkyo-Brücke – Eingang zur „heiligen Welt“
- Kegon-Fälle – Naturschauspiel der Extraklasse
- Chūzenji-See
- Akechidaira-Panorama-Plattform
- Wanderwege & Naturerlebnisse
- Traditionelle Unterkünfte & Onsen
- Bonus Tipp: Festivals in Nikkō
- Anreise nach Nikkō ab Tokio
#1. Tōshō-gū-Schrein – UNESCO-Weltkulturerbe und nationales Juwel

Der berühmteste Ort in Nikkō ist ohne Zweifel der Tōshō-gū-Schrein (東照宮). Er wurde im 17. Jahrhundert zu Ehren von Tokugawa Ieyasu errichtet, dem Gründer des Tokugawa-Shogunats, das Japan über 250 Jahre lang regierte. Der Schrein ist ein Meisterwerk des japanischen Barocks mit üppigen Verzierungen, kunstvollen Holzschnitzereien und goldenen Details.

Besonders berühmt ist die Darstellung der drei Affen, die nichts Böses sehen, hören oder sagen („Mizaru, Kikazaru, Iwazaru“) – ein Motiv, das von hier aus weltbekannt wurde. Auch das Yomeimon-Tor, ein wahres Kunstwerk aus Holz, zieht täglich Tausende Besucher in seinen Bann.
- Eintritt: 1600 Yen
- Öffnungszeiten: 9:00 bis 16:00 Uhr

#2. Futarasan-Schrein

Nur wenige Schritte vom Tōshō-gū entfernt liegt der Futarasan-Schrein (二荒山神社), der im Jahr 767 gegründet wurde. Der Schrein ist den drei heiligen Bergen der Region gewidmet: Mt. Nantai, Mt. Nyoho und Mt. Taro. Auch wenn er weniger prunkvoll ist als sein berühmter Nachbar, hat der Futarasan-Schrein eine tief spirituelle Atmosphäre und ist ein wichtiger Ort für Shintō-Pilger.
Ein Spaziergang über das Gelände lohnt sich: Zwischen moosbewachsenen Steinen, roten Torii und alten Zedern spürt man die jahrhundertealte Geschichte dieses heiligen Orts.
- Eintritt: Den Schrein selbst kannst du kostenlos besuchen, doch falls du dir den Gartenbereich ansehen möchtest, kostet es 300 Yen pro Erwachsener.
- Öffnungszeiten: 9:00 bis 16:00 Uhr
#3. Rinnō-ji Tempel mit goldener Buddha-Halle
Direkt neben den Schreinen befindet sich der buddhistische Rinnō-ji-Tempel (輪王寺), ein weiteres Highlight der Weltkulturerbestätte Nikkō. In der Haupthalle, dem Sanbutsudō, befinden sich drei vergoldete Holzstatuen, die die buddhistischen Manifestationen der Götter der benachbarten Schreine darstellen.
Der Tempelkomplex wurde mehrfach restauriert, zuletzt umfangreich bis 2019. Die Sanbutsudō-Halle zählt zu den größten Holzgebäuden Japans und beeindruckt durch ihre schiere Größe und spirituelle Aura.
- Eintritt: 400 Yen
- Öffnungszeiten: 8:00 bis 16:00 Uhr
#4. Shinkyo-Brücke – Eingang zur „heiligen Welt“

Bevor du überhaupt zu den Schreinen und Tempeln gelangst, die ich oben erwähnt habe, überquerst du zuerst höchstwahrscheinlich die Shinkyo-Brücke (神橋). Sie ist eine der ältesten und schönsten Brücken Japans und gehört zum Futarasan-Schrein. Die Brücke markiert den symbolischen Übergang vom weltlichen zum spirituellen Bereich, fast genauso wie ein Torii.
Die leuchtend rote Brücke über dem grünen Wasser des Daiya-Flusses ist ein beliebtes Fotomotiv und vor allem im Herbst mit buntem Laub besonders malerisch.
- Eintritt: 300 Yen
- Öffnungszeiten: 8:30 bis 15:30 Uhr
💡 Kamera-Tipp von mir:
Die beste Perspektive hast du von der Straße etwas unterhalb – der Blick auf die Brücke mit Fluss und Bergen im Hintergrund ist dadurch wunderschön festgehalten!
#5. Kegon-Fälle – Naturschauspiel der Extraklasse

Etwa 30 Minuten mit dem Bus vom Bahnhof Nikkō entfernt liegt das Nikkō Nationalparkgebiet um den Chūzenji-See und die Kegon-Fälle (華厳の滝). Der 97 Meter hohe Wasserfall ist einer der schönsten in ganz Japan und besonders im Herbst ein beliebtes Ausflugsziel.
Vom kostenlosen Aussichtspunkt hast du zwar einen tollen Blick, doch mit dem Aufzug gelangst du hinunter zur Basis des Wasserfalls und siehst den Wasserfall von einer beeindruckenderen Persepektive. Für mich war es bisher der atemberaubendste Wassserfall den ich je gesehen habe!
- Eintritt: 570 Yen
- Öffnungszeiten: 8:00 bis 17:00 Uhr (März bis November), 9:00 bis 16:30 Uhr (Dezember bis Februar)
#6. Chūzenji-See

Der auf etwa 1.200 Metern Höhe gelegene Chūzenji-See (中禅寺湖) liegt zu Füßen des Vulkans Mt. Nantai. Der Kratersee entstand durch einen Vulkanausbruch und ist heute ein beliebtes Erholungsgebiet. Besonders schön ist ein Spaziergang entlang des Nordufers oder eine Bootsfahrt mit den Schwantretbooten über den klaren See.
Im Sommer ist das Klima hier angenehm kühl und im Herbst leuchtet die Umgebung in leuchtenden Rot und Orange-Tönen. Ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Fotografen.
#7. Akechidaira-Panorama-Plattform
Wenn du bereit bist, ein wenig Höhe zu gewinnen, solltest du mit der Seilbahn zur Akechidaira-Panorama-Plattform (明智平) fahren. Von hier hast du einen spektakulären Ausblick auf die Kegon-Fälle, den Chūzenji-See und den kurvigen Irohazaka-Bergpass. Besonders bei klarer Sicht ein echtes Highlight!
- Kosten: 600 Yen (einfache Fahrt), 1000 Yen (Hin- und Rückfahrt)
- Öffnungszeiten: 9:00 bis 15:30 Uhr
#8. Wanderwege & Naturerlebnisse

Rund um Nikkō gibt es zahlreiche Wanderwege, die zu abgelegenen Tempeln, Wasserfällen oder einfach durch die wunderschöne Berglandschaft führen. Besonders empfehlenswert sind:
- Senjōgahara-Moor: Die Gegend rund um das Senjōgahara-Hochmoor ist eines der schönsten Naturerlebnisse in der Region Nikkō. Die etwa fünf Kilometer lange Wanderroute führt dich auf gut ausgebauten Holzstegen durch eine weite, offene Landschaft, eingerahmt von Wäldern und mit herrlichem Blick auf den Berg Nantai. Besonders beeindruckend ist das Gebiet im Herbst, wenn sich das Gras golden färbt und die umliegenden Bäume in leuchtenden Rot- und Gelbtönen erstrahlen.
- Yumoto-Onsen: Dieser kleine Kurort liegt idyllisch am Ufer des Yunoko-Sees und ist bekannt für seine natürlichen Schwefelquellen, die schon seit Jahrhunderten für ihre heilende Wirkung geschätzt werden. Hier findest du mehrere öffentliche Badehäuser und Ryokans mit traditionellen Onsen-Bädern, in denen du deine müden Beine im warmen Wasser entspannen und die Natur in vollen Zügen genießen kannst.
- Weitere schöne Wanderrouten findest du entlang des malerischen Chuzenji-Sees, den ich weiter oben erwähnt habe. Besonders lohnenswert ist der Abschnitt vom Ryūzu-no-Taki Wasserfall bis zum Nordufer des Sees, wo dich ruhige Pfade durch Wälder und entlang des Wassers erwarten. Wer etwas mehr Ausdauer mitbringt, kann sogar eine Rundwanderung um den gesamten See unternehmen oder du machst eine gemühtliche Rundfahrt mit einem der Kreuzfahrtschiffe oder Schwanentretboote.
#9. Traditionelle Unterkünfte & Onsen

Wenn du mehr als nur einen Tagesausflug planst, lohnt sich eine Übernachtung in einem Ryokan (traditionelles japanisches Gasthaus). Viele dieser Unterkünfte bieten Onsen-Bäder mit natürlichem Thermalwasser. So ein heißes Bad im Onsen ist besonders angenehm nach einem langen Tag voller Besichtigungen.
Beliebte Orte für eine Übernachtung sind:
- Zentral-Nikkō (nahe Bahnhof)
- Chūzenji-Gebiet (für Naturfreunde)
- Yumoto-Onsen (ruhig & erholsam)
💡 Empfehlung von mir:
Eine weitere besondere Unterkunftsart wäre eine Tempelübernachtung, die ich selbst in Nikkō ausprobiert habe und uns alle begeistert hat!
Mehr dazu in diesem Blogartikel: Shukubō in Japan: Wie du in Tempeln und Schreinen übernachten kannst
#10 Bonus Tipp: Festivals in Nikkō
Neben den beeindruckenden Tempeln, der Natur und der Geschichte hat Nikkō auch kulturell einiges zu bieten. Wenn du deine Reise zeitlich gut geplant hast, kannst du bestimmt eines der eindrucksvollsten Festivals Japans in der Stadt Nikkō erleben.
Hier sind die Highlights:
- Tōshō-gū Reitaisai: Am 17. und 18. Mai, sowie am 16. und 17. Oktober findet das wichtigste Fest des Tōshō-gū-Schreins statt und erinnert an Tokugawa Ieyasu, den berühmten Shogun, dem der Schrein gewidmet ist. Der Höhepunkt vom Fest ist ein Umzug mit über 1.000 Personen in prächtigen Rüstungen, der die Ankunft von Tokugawa Ieyasu in Nikkō nachstellt. Auch Yabusame (Bogenschießen vom Pferd) ist Teil des Programms.
- Nikkō Gion Matsuri: Dieses Sommerfest, das meistens Mitte Juli stattfindet, gehört zu den ältesten in der Region. Mit Musik, Tanz, reich verzierten Festwagen und tragbaren Schreinen (Mikoshi) bringt es Farbe und Energie in die Innenstadt Nikkō.
- Nikkō Momiji Festival: Im Herbst zur Laubfärbung (Momiji) wird Nikkō zu einer wahrlich bunten Bilderbuchlandschaft. Begleitend finden kleinere Events, wie Lichtinstallationen oder regionale Märkte statt. Auch wenn es kein zentrales Festival mit Umzügen ist, vermittelt das Momiji Matsuri das einzigartige Gefühl eines wundervollen Herbsttages in Japan.
Anreise nach Nikkō ab Tokio
Von Tokio aus kannst du Nikkō ganz einfach zu erreichen:
Mit der Bahn (Tōbu Nikkō Line)
Wenn du von Tokio aus anreist, kannst du ab dem Bahnhof Asakusa die Tōbu Nikkō Line nehmen. Am schnellsten geht es mit dem Limited Express „SPACIA“ oder „SPACIA X“, der dich ohne Umsteigen direkt nach Nikkō bringt. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde und 50 Minuten und kostet pro Erwachsener ca. 2800 Yen.
Etwas günstiger wird es mit einem normalen Expresszug, allerdings musst du dann meist in Shimo-Imaichi umsteigen und bist insgesamt rund zweieinhalb Stunden unterwegs.
💡 Kleiner Tipp:
Wenn du vorhast, mehrere Sehenswürdigkeiten in Nikkō zu besuchen, lohnt sich der Nikkō Pass von Tōbu Railway. Er enthält die Hin- und Rückfahrt von Asakusa sowie die Busnutzung vor Ort. Es gibt verschiedene Varianten, z. B. den Nikkō Pass All Area (für ca. 4.780 Yen), mit dem du auch bis zum Chūzenji-See und zu den Kegon-Fällen fahren kannst. Der Pass ist ab Kaufdatum vier Tage gültig.
Mit dem Shinkansen (JR Tōhoku Shinkansen)
Wenn du im Besitz eines Japan Rail Pass bist, kannst du auch mit dem JR-Netz nach Nikkō fahren. Am schnellsten geht das mit dem Tōhoku Shinkansen ab Tokyo Station oder Ueno Station. Du fährst zunächst bis Utsunomiya Station (etwa 50 Minuten), steigst dort um in die JR Nikkō Line und erreichst nach weiteren 45 Minuten den Bahnhof Nikkō. Die gesamte Fahrt dauert ungefähr eineinhalb bis zwei Stunden.
Die Kosten für ein reguläres Ticket ohne Rail Pass liegen bei rund 5.000 Yen pro Erwachsener (je nach Sitzplatzkategorie). Mit dem Japan Rail Pass ist diese Verbindung vollständig abgedeckt und damit besonders für Rail-Pass-Nutzer attraktiv.
Nützliche Links und Quellen
➡️ Nimm die Stadt Nikkō auf jeden Fall in deine Japan-Bucketlist mit auf und plane deine Reise und die Kosten sorgfältig. Spartipps für die Japan-Reise gibt es in dem Artikel „Japan günstig bereisen: 10 Spartipps für deine Reise 2025.“
Warst du schon in Nikkō oder planst du einen Besuch? Schreib mir gerne deine Fragen oder Erfahrungen in die Kommentare! ^_^

Hi, ich bin Aylin!
Ich bin Japan-Bloggerin aus Leidenschaft und lebe mit meiner Familie im aufregenden Yokohama. Ich liebe es durch Japan zu reisen und das Land zu erkunden. Komm mit und lass uns Japan gemeinsam entdecken!
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